Test - FIFA 14 : Next-Gen-Fußballfieber
- PS4
- One
Es fühlt sich wie ein Ausbruch an. Barrieren werden gesprengt. Grenzenlose Freiheit. Okay, das klingt etwas übertrieben, aber mit der Ankunft der neuen Konsolen aus dem Hause Microsoft und Sony gibt es endlich Raum für größere Fortschritte im Bereich der Sportspiele. Auch wenn sich FIFA in den letzten Jahren stets verbessert und weiterentwickelt hat, merkte man, dass die technischen Grenzen erreicht waren. Für die PS4- und Xbox-One-Premiere konzentrierten sich die Entwickler auf das größte Sorgenkind: die Präsentation.
Seit Jahren marschierten die Spieler nach Schema F auf den Platz, trafen sich an der Mittellinie, gaben sich die Hand und machten sich zum Anpfiff bereit. Was fehlte, war die Stimmung, die Atmosphäre, die Authentizität. Wer am Wochenende die Bundesliga verfolgt, weiß, dass FIFA in Sachen Präsentation seit Jahren hinterherhinkt. Doch mit dem ersten Auftritt auf den Next-Gen-Konsolen nehmen sich die Damen und Herren von EA Sports des Problems an und schenken der Fußballsimulation endlich eine zeitgemäße Aufmachung.
Ähnlich einer Fernsehübertragung spielt das ganze Drumherum im Stadion mit den Fans eine wichtigere Rolle. Diese bestehen nicht mehr aus undetaillierten Pappaufstellern, sondern sind komplett in 3-D modellierte Figuren. Sie sehen nicht nur schicker aus, sondern tragen auch entscheidend zur Stimmung im virtuellen Stadion bei. Die Fans jubeln bei Torerfolgen ihrer Lieblingsmannschaft und springen von ihren Sitzen auf, was Leben in die Bude bringt. Davon profitiert auch das Spielgefühl. So ist die Euphorie bei einem entscheidenden Torerfolg in der Nachspielzeit ungleich höher, wenn ihr seht, wie die Anhänger auf der Tribüne ausrasten.
Vorbild Realität
Um das Treiben auf dem Spielfeld möglichst realistisch einzufangen, arbeitet EA Sports mit ESPN und Sky Sports zusammen. Nun bekommt ihr Kameraperspektiven zu sehen, die sich an echten Fernsehübertragungen orientieren. Die zusätzliche Rechenleistung macht sich aber ebenso bei den Athleten bemerkbar. Eure Mitspieler haben dazugelernt, laufen aktiver in freie Räume oder stellen die Gegenspieler effizienter zu. Des Weiteren können sie nun am Ball mehr.
Diverse neue Animationen lassen den Spieltrieb flotter vonstattengehen. Zum Beispiel gebt ihr hohe Pässe mit der Brust direkt zum Mitspieler weiter. Außerdem gehen nun mehrere Fußballprofis zum Kopfballduell. Einerseits ist das realistischer, schließlich passiert das ja auch regelmäßig in der Bundesliga, der Serie A oder der Premiere League, andererseits ist die Lufthoheit hart umkämpft. Den Kopfbällen wird so ein wenig der Zahn gezogen. Auch wenn in unserem Fall Messi einmal in der Lage war, aus ungünstiger Position mit der Rübe ein Tor gegen einen größeren Verteidiger zu erzielen.
Auf den zweiten Blick
Kritischer sind da schon die Leistungen der Unparteiischen. Raubeinige Attacken bleiben hin und wieder ungeahndet, sogar im Strafraum, während harmlose Rempler mit dem gelben Karton bestraft werden. Das nervt natürlich, spiegelt aber irgendwie das Verhalten echter Schiedsrichter wider. Bei den Spielmodi hingegen gibt es keine Veränderungen. Ihr bekommt die identische Spieler- sowie Trainerkarriere wie bei den anderen Versionen, dürft euch online mit eurem virtuellen Profi austoben und mit FIFA Ultimate Team dem Sammeltrieb frönen. Wobei, zwei Unterschiede gibt es dann doch: Xbox-One-Besitzer bekommen exklusiv Fußballlegenden für ihre Sammelkartentruppe. Was sicherlich einigen nicht schmecken dürfte, ist das Fehlen der virtuellen Bundesliga. Diese Spielvariante bleibt in diesem Jahr den Current-Gen-Besitzern vorbehalten.
Während ihr dem regen Treiben auf dem Rasen folgt, fällt euch sicherlich auf, dass die Kamera etwas flacher positioniert ist. Abgesehen davon gibt es grafisch kaum Unterschiede, was die PS4- oder Xbox-One-Version betrifft. Erst wenn die Kamera näher ans Geschehen heranfährt und die Sportler in der Nahaufnahme zeigt, bemerkt ihr die vielen Details im Gesicht und am Körper. Doch auch die Umgebung zeigt sich nun lebendiger: Fotografen verfolgen das Spiel, Ordner und Polizisten bewachen das Geschehen und Balljungen werfen den Spielern den Ball zu, wenn er ins Aus rollt. Darüber hinaus fliegen Grashalme durch die Luft, wenn das Spielgerät durch die Gegend getreten wird, Kerben und Schmutzflecken auf dem Pfosten tragen ihren Teil zum realistischen Eindruck bei.
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