Test - Das Bourne Komplott : Kinoreife Schlägereien
- X360
Bleihaltige Action
Die Feuergefechte sind mitunter fordernd, aber weitaus weniger
auffällig. Dafür sorgt unter anderem das sperrige Deckungssystem, das
einen mehr als einmal im Stich lässt und zu umständlich zu bedienen
ist. Blind aus der Deckung heraus schießen geht nicht, auf einen Gegner
aufschalten ebenfalls nicht. Gerade im Hinblick auf das
einsteigerfreundliche, aber gute gemachte Nahkampf-System verwundert
diese Inkonsequenz. Ein 'GTA 4'-ähnliches System hätte der Sache gut
getan. Zumal gerade die Feuergefechte recht ausufernd vom Umfang her
sind und mit der Zeit langweilig und monoton werden.
Bourne
kann zwei Waffen tragen, eine Handfeuerwaffe sowie Schrotflinte, MP
oder Sturmgewehr. Waffen und Munition findet ihr meist bei erlegten
Gegnern, ab und zu auch in Kisten oder Schränken. Medipacks gibt es
nicht, Gesundheitspunkte regeneriert ihr, indem ihr ein paar Sekunden
aus dem Kampf bleibt. Zudem erhaltet ihr während der Takedowns im Kampf
einen kleinen Schub bei der Gesundheit. Ebenso wie bei den Nahkämpfen
könnt ihr auch im Feuergefecht Takedowns ausführen, allerdings deutlich
seltener, da ihr nur vergleichsweise wenig Adrenalin erhaltet. Die
Schuss-Takedowns sind im Übrigen wesentlich unspektakulärer in Szene
gesetzt als diejenigen in den Nahkämpfen.
Mieseste Fahrsequenz ever
Neben den Kämpfen gibt es im Grunde nur wenige weitere
Spielelemente. Dazu gehört eine schlichtweg grausige Fahrsequenz.
Grausig, weil anspruchslos mit furchtbarer Fahrzeugsteuerung, einem
quasi unkaputtbaren Auto, depperten Gegnern und nur wenigen guten
Momenten. Den Abschnitt hätten die Entwickler sich getrost sparen
können. Des Weiteren dürft ihr ab und zu mal Schlösser und Türen
knacken, oder Schalter umlegen und Sicherungskästen zertrümmern.
Sammelobjekte gibt es in Form von Pässen, die in den Leveln versteckt
sind. Blödsinn hoch Drei: Ihr könnt Bosskämpfe freischalten, wenn ihr
alle Pässe findet. Allein die Suche danach zerstört allerdings das
komplette Spieltempo.
Ansonsten findet sich noch ein Aspekt, den
wir euch nicht vorenthalten wollen: Sporadisch eingestreute
Quicktime-Events. Dabei geht es darum, dass ihr nach einem Signalton
möglichst schnell die richtige Taste(n) drückt. Das kommt zum einen bei
Kämpfen gegen Bossgegner zum Tragen, die selbst Takedowns ausführen
können. Der richtige Knopf zur richtigen Zeit und ihr könnt diese
Takedowns parieren, bzw. abblocken. Darüber hinaus spielen die
Quicktime-Events bei bestimmten Schlüsselszenen eine wichtige Rolle,
quasi als interaktive Zwischensequenz. Glücklicherweise kommen diese
Sequenzen nicht so oft vor dass es nervt, sondern wirken eher wie eine
willkommene Abwechslung, zumal hier meist ebenfalls die cineastische
Inszenierung stimmt.
Angriff der Klonkrieger
Wo 'Das Bourne Komplott' auf jeden Fall Punkte sammeln kann, ist die
sehr temporeiche Inszenierung. Dank der Mitarbeit des
Kampf-Choreographen der Filme kommen die Nahkämpfe fulminant und toll
animiert herüber. Brachial, brutal und intensiv, dass es vom Hinschauen
manchmal schon fast weh tut. Wie schon erwähnt, wirken die
Feuergefechte hingegen trotz solider KI weitaus weniger spektakulär.
Sehr originell sind die vielen ungewöhnlichen Perspektivwechsel und
Kameraschwenks, die eigentlich erst durch das Nahkampfsystem wirklich
ermöglicht werden. Die Levels selbst sind meist detailreich und mit
zahlreichen Objekten gefüllt. Nur selten fallen schwache Texturen ins
Auge. Die Charaktermodelle fallen ordentlich groß aus, sind detailreich
und gut animiert. Nur schade, dass man den Gegnern optisch nicht etwas
mehr Abwechslung spendiert hat. Oftmals fühlt man sich wie beim Angriff
der Klonkrieger.
Bei der Soundkulisse gibt es im Grunde wenig
zu bemängeln, sieht man mal von den ordentlichen, aber oft etwas
uninspiriert wirkenden deutschen Sprechern ab. Sehr gut hingegen die
Soundeffekte, die gerade den Nahkämpfen erst den richtigen Biss geben.
Am Soundtrack gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln, selbiger könnte
glatt aus einem 'Bourne'-Film stammen.
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