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Special - Made in Switzerland – Spielentwicklerszene Schweiz : Spielentwickler-Entwicklungsland?

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Interview mit Thomas Frey von GIANTS Software

Gameswelt: Wie ist GIANTS Software entstanden? Wer sind die Leute hinter der Software-Schmiede?

Thomas Frey: Im Jahr 2004 hatte einer der heutigen GIANTS-Software-Urgesteine die Idee, ein Spiel über Wilhelm Tell zu entwickeln. Über das Internet fanden sich dann einige ambitionierte "Hobby-Spielentwickler" zusammen mit dem Ziel, gemeinsam ein Spiel zur Tell-Thematik zu entwickeln. Durch dieses Projekt lernten sich dann drei der vier Gesellschafter beziehungsweise Gründungsmitglieder von GIANTS Software kennen. Da jedes Spiel eine Game-Engine benötigt, wurde für das Tell-Projekt bereits 2004 mit der Arbeit an der GIANTS-Engine begonnen. Wobei die GIANTS-Engine 2004 nicht komplett neu entstand, denn es war bereits eine Basis aus früheren Entwicklungen vorhanden.

GW: Ist aus der Tell-Idee noch etwas geworden?

TF: Zum Tell-Projekt kann man noch sagen, dass drei der vier zentralen Personen von GIANTS die übrig gebliebenen Mitglieder des Tell-Projekts sind. Alle Rechte an Tell - the Game, wie es damals hieß, liegen heute bei GIANTS Software. Es ist daher gut möglich, dass GIANTS Software in Zukunft das Tell-Konzept professionell umsetzen wird.

GW: Landwirtschafts-Simulator und Demolition Company sind sehr erfolgreiche Spiele, die sich in den Verkaufs-Charts bestens neben großen internationalen Spielproduktionen behaupten können. Wie erklären Sie sich den Erfolg?

TF: Es gibt verschiedene Faktoren für den Erfolg unserer Spiele. Am Beispiel des Landwirtschafts-Simulators sind es folgende Punkte: Es ist ein Open-World-Spiel im Sandbox-Stil. Der LSIM verfügt demnach über eine offene und freie Spielwelt, er hat kein Ende und kann unendlich lang gespielt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Modding. Die Spieler haben eine Fülle von Möglichkeiten, das Spiel mit Mods zu erweitern. Für den Landwirtschafts-Simulator existieren bereits Hunderte von verschiedenen Mods und täglich werden neue Mods veröffentlicht. Dies erhöht den Wiederspielbarkeitswert des LSIMs ernorm, da er nie langweilig wird und immer neue Vehikel, Maschinen etc. in das Spiel geladen werden können. Weiter ist die Mod-Installation sehr einfach und Mods können auch durch ungeübte Anwender (zum Beispiel Eltern) durch einen Klick installiert werden. Drittens betreibt GIANTS Software extensives Online-Community-Management. Dies vermittelt uns ein Bild über die eigene Zielgruppe. Weiter erhalten wir kostenlose Anregungen und Kritik und wissen, was die Spieler für neue Features möchten, und es gibt Mund-zu-Mund-Propaganda. Ein anderer Faktor ist, dass der LSIM eine totale Nische abdeckt, welche bisher von keinem Spiel in dieser Form bedient wurde. Wir haben also einen Markt gefunden, welcher vorher von keinem Spiel in der Form abgedeckt war. Zum Schluss dürfte sicher auch das Preismodell unserer Spiele ein Teil des Erfolgs sein. Die Spiele kosten um die 28 CHF im Handel.

GW: Wie muss man sich den typischen Käufer Ihrer Produkte vorstellen?

TF: Bei den Käufern gibt es hauptsächlich drei Arten von Spielern: Zuerst der Casual Spieler, der selten Games nutzt, also ein Gelegenheitskäufer ist. An weiterer Stelle sind Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren zu nennen, welche eine Schwäche für große und laute Maschinen haben. Außerdem sind unsere Spiele völlig frei von Gewalt und ab 0 Jahren. Wir bieten also Spiele, bei denen Eltern ohne Bedenken zugreifen können.

Zu guter Letzt seien Simulator-Fans als Käufer genannt, welche Wert auf Detailtreue und Realismus legen und zum Beispiel auch technische Details wie die PS von jedem Gerät kennen.

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